Unter dem Motto Moschten für Fledermäuse läuft ein Projekt im Jurapark Aargau mit dem Schwerpunktgebiet Wegenstettertal, das sich dem Schutz seltener Fledermäuse und Ihrer Lebensräume widmet. Die unsichtbaren Nützlinge, die nachts nach lästigen Mücken und Obstschädlingen jagen, sind dringend auf intakte Hochstammbestände angewiesen.
Der Jurapark Aargau ist ein letztes Refugium für drei startk gefährdete Fledermausarten: das Graue Langohr, das Grosse Mausohr und die vom Aussterben bedrohte Grosse Hufeisennase. Alle drei jagen bevorzugt in abwechslungsreichen Landschaften mit Hecken, Dauerwiesen und Weiden, Einzelbäumen und sind gern gesehene Schädlingsbekämpfer in Hochstammgärten. Die drei Arten besetzen unterschiedliche Nischen im selben Lebensraum: Die Grosse Hufeisennase jagt in Bodennähe nach Käfern und Schnaken, das Grosse Mausohr erbeutet aus grösserer Höhe exponierte Falter und Käfer, und das Graue Langohr bewegt sich gewandt durch die Luft zwischen Baumkronen wo es nach Nachtfaltern sucht.
Die Fledermauskolonien in den Kirchen und Dachstöcken des Wegenstettertals besthen seit Jahrzehnten; die Flugrouten und Jagdgebiete werden von Generation zu Generation weitergegeben, und auf Veränderungen stellen sich die sprichwörtlichen Gewohnheitstiere nur langsam ein.
Das Projekt Moschten für Fledermäuse beinhaltet drei Teile:
– Erhaltung der Sommerquartiere, Projektierung für fledermausfreundlichen Um- und Neubau
– Pflege und Aufwertung der Hochstammbestände und Wiesen in Zusammenarbeit mit den lokalen Landwirten und Naturschutzvereinen
– Öffentlichkeitsarbeit und Information über Fledermäuse sowie die Vermarktung von Hochstammobstprodukten, insbesondere Moscht
FLEDERMÄUSE IM WEGENSTETTERTAL.PDF